Jan Peter Arnz, Geschäftsführender Gesellschafter der Arnz Flott GmbH, präsentierte NRW-Minister Karl-Josef Laumann eine der Flott-eigenen Maschinen, an denen die Fachkräfte am BZI unter anderem ausgebildet werden. Die enge Verzahnung mit der bergischen Industrie ist eine der Stärken der Einrichtung.

Foto: Doro Siewert

Zu den Tagen der offenen Tür erlebten die Besucher den spannenden Alltag der Ausbildung. NRW-Minister Laumann lobt das Angebot.

Von Dela Kirchner

Innovativ, auf dem neuesten Stand der Technik und perfekt angepasst an die Anforderungen der bergi- schen Industrie – so präsentierte sich das Berufsbildungszentrum der Remscheider Metall- und Elektroindustrie (BZI) an den vergangenen beiden Tagen. Obwohl Wochenende wurde in den Räumen an der Wüstenhagener Straße fleißig gewerkelt: Zu den Tagen der offenen Tür erlebten die Besucher das BZI im Alltagsbetrieb.

Und hier passiert genau das, was für die Weiterentwicklung der bergischen Region so dringend notwendig ist – hier erhalten die Fachkräfte von morgen die Grundlagen, die ihnen ein erfolgreiches Arbeitsle- ben und gute Karrierechancen ermöglichen.

„Landesweit sind wir mit dem hohen Niveau des BZI ganz vorne mit dabei“, befand Diplom-Ingenieur Jan Wilhelm Arntz, Remscheider Unternehmer und Gesellschaftervertreter für die Bergische Industrie- und Handelskammer, sichtlich stolz. „Und nach der Eröffnung des Neubaus dann noch mehr.“ Mit dem Neubau, gleich neben dem Bestandsgebäude, werden die Kapazitäten des BZI deutlich erweitert.

„Hier wird deutlich, wie modern gewerbliche Berufe sein können.“

Der gute Ruf des Ausbildungszentrums geht weit über die Grenzen des Bergischen hinaus und auch Karl-Josef Laumann (CDU), Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, ist der hohe Stellenwert der Remscheider Einrichtung bewusst: „Hier wird deutlich, wie modern auch gewerbliche Berufe heute sein können“, sagte der gelernte Maschinenschlosser beim Besuch im BZI am Samstag. „Wir dürfen in NRW nicht riskieren, Probleme durch den Mangel an Fachkräften zu bekommen.“

Zwei Punkte sind dem CDU-Mann besonders wichtig: „Wir haben in Deutschland mit der Dualen Ausbildung einen Vorteil gegenüber anderen Ländern, den wir nutzen sollten. Sie ist eine echte Alternative zu einem reinen Studium“, erklärte Laumann. Und: „Wir müssen versuchen, mehr junge Frauen für technische Berufe zu begeistern.“ Der Minister attestierte dem BZI, dass es „gut aufgestellt“ ist und über einen „guten Maschinenpark“ verfüge. Weitestgehend im Plan befindet sich die Entstehung des Neubaus; aktuell liegt der Verzug bei rund drei bis fünf Monaten. Kein Grund zur Sorge bei einem solchen Großprojekt – die Eröffnung ist für 2020 geplant.

Viele junge Menschen müssen erst ausbildungsfähig werden

Neben dem Fitmachen für den Beruf sieht sich das BZI seit einigen Jahren mit weiteren Aufgaben konfrontiert: „Es wird selten so viel soziale Kompetenz vermittelt wie hier im BZI“, stellte Fred Schulz, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Remscheid, fest. „Viele Jugendliche müssen nach dem Verlassen der Schule hier erst ausbildungsfähig gemacht werden und auch alltägliche Grundkompetenzen wie Pünktlichkeit, Sorgfalt und den Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten lernen.“

Nach dem Berufsvorbereitungsjahr stehen ihnen dann im Regelfall alle Möglichkeiten offen. Über dieses Stadium sind Dimitri Lavrinenko und Alexander Kurz längst hinaus: Die beiden Auszubildenden der Firma AVL Schrick GmbH aus Lüttringhausen werden Zerspanungsmechaniker und verbringen ihr erstes Ausbildungsjahr im BZI, um sämtliche handwerklichen Grundlagen für ihr weiteres Berufsleben zu erlernen.

„Wir starten hier mit Tätigkeiten wie Feilen, Sägen und Bohren“, erzählte Alexander Kurz. „Der Austausch mit den Azubis der anderen renommierten Remscheider Betriebe ist für uns sehr wichtig.“ Beide fühlen sich im BZI gut betreut und schätzen es sehr, hier von der Pike auf zu lernen. „Wir sind sehr froh, dass unser Ausbildungsbetrieb uns diese umfassende Ausbildung ermöglicht“, sagte Dimitri Lavrinenko.